Schlafparalyse erkennen und behandeln
Schlafparalyse hört sich ganz schön erschreckend an. Und tatsächlich können die Symptome den Betroffenen eine ziemliche Angst einjagen: Obwohl ihr Geist hellwach ist, bleibt der Körper vollkommen erstarrt. Diese Lähmungsreaktion, bei der man die Kontrolle über den eigenen Körper zeitweise verliert, stellt für viele eine psychische Belastung dar. Wir verraten dir, wie sich die Schlafparalyse äussert und wie du sie behandeln kannst, sodass du bald wieder eine ungetrübte Schlafqualität geniesst.
- Schlafparalyse: Wenn der Körper nachts plötzlich erstarrt
- An welchen Symptomen kannst du Schlafparalyse erkennen?
- Die Ursachen von Schlafparalyse
- Wie wird Schlafparalyse behandelt?
Schlafparalyse: Wenn der Körper nachts plötzlich erstarrt
Nach einer erholsamen Nachtruhe fühlen wir uns gestärkt und fit für die Herausforderungen des neuen Tages. Doch wer von Schlafparalyse betroffen ist, erlebt den so wichtigen Schlaf als etwas Bedrohliches. Dies liegt an den Symptomen, die während dieses Phänomens auftreten und sich sehr unangenehm anfühlen können.
Um die Prozesse zu verstehen, die bei der Schlafparalyse im Körper ablaufen, lohnt sich zunächst ein Blick auf den menschlichen Schlafzyklus. Während der Nachtruhe durchlaufen wir normalerweise verschiedene Schlafphasen. Zunächst gleiten wir vom Wachzustand allmählich in den Schlaf über, um uns darauf in einer Phase leichten Schlafs zu entspannen und in der dritten Phase wertvollen Tiefschlaf zu erleben. Der sogenannte REM-Schlaf, für den lebhaftes Träumen charakteristisch ist, schliesst den Schlafzyklus ab.
Damit wir die Handlungen, die wir im Traumgeschehen vollführen, nicht in reale Bewegungen umsetzen, erstarrt während dieser Traumphase unsere Skelettmuskulatur. Diese vorübergehende Lähmung wird uns nromalerweise jedoch nicht bewusst, da sie mit dem Erwachen sofort gelöst wird. Wir können uns strecken, uns den Schlaf aus den Augen reiben und unseren Morgen beginnen. Ganz anders erleben Schlafparalyse-Betroffene den Moment des Erwachens aus ihrem Schlaf: Ihre Muskulatur bleibt vorübergehend gelähmt, sodass sie sich nicht bewegen können, obwohl sie geistig voll bei Bewusstsein sind. Dieses Gefühl kann ganz schön beängstigend sein – wie aus einem Alptraum.
An welchen Symptomen kannst du Schlafparalyse erkennen?
Der Begriff Schlafparalyse beschreibt bereits das wichtigste Symptom: Die Betroffenen erleben eine Schlafstarre und liegen für eine gewisse Zeit wie gelähmt in ihrem Bett. Steuern können sie nur die Augen, während jede Form von willkürlicher, körperlicher Bewegung vorübergehend unmöglich ist. Diese Schlaflähmung kann zu Beginn des Schlafs einsetzen oder erst später auftreten, wobei sie meist nur wenige Sekunden bis Minuten dauert.
Weil die Betroffenen jedoch keinen Finger rühren können und auch unfähig sind, zu sprechen, erleben sie die Schlafparalyse-Episoden psychisch als sehr belastend. Dies können auch normale Schläfer nachvollziehen: Stell dir für einen kurzen Moment vor, du könntest dich nicht mehr bewegen und deinem Umfeld noch nicht einmal mitteilen, was mit dir los ist. Weil die Schlaflähmung so eine bedrohliche Erfahrung ist, verwundert es nicht, dass es häufig zu Begleitsymptomen wie Angstattacken und einem Gefühl von Panik kommt. Viele Betroffene erleben ausserdem ein Gefühl von Atemnot, denn auch die Atemmuskulatur ist während der Schlafstarre ohne Spannung. Manchmal kann eine Schlafparalyse auch das Symptom einer sogenannten Narkolepsie sein. Hierbei handelt es sich um eine Schlafstörung, bei der Betroffene die Schlafphasen nicht richtig regulieren können und tagsüber unter ständiger Müdigkeit leiden.
Die Ursachen von Schlafparalyse
Auch wenn während der Schlafparalyse unangenehme Symptome eintreten, ist die Schlaflähmung selbst ungefährlich. Dies hindert Betroffene verständlicherweise jedoch nicht daran, dem Phänomen entgegensteuern zu wollen. Doch um Schlafparalyse erfolgreich zu behandeln, müssen erst einmal die Ursachen dahinter klar sein. Sobald es an die Ursachenforschung geht, wird es allerdings kompliziert: Es gibt nämlich ganz verschiedene Ursachen, die sich in einer Schlaflähmung äussern können. Trotzdem gibt es einige Faktoren, die eine Lähmungsepisode begünstigen können. Dazu gehören:
- Zu wenig Schlaf
- Stress
- Depressionen
- Ein aus der Balance geratener Schlaf-Wach-Rhythmus
- Medikamente
- Angst- und Panikstörungen
- Nächtliche Muskelkrämpfe
- Jetlag
Wie wird Schlafparalyse behandelt?
Einige Schlafstörungen können nur durch eine umfangreiche Therapie behandelt werden. Bei der Schlafparalyse gibt es jedoch für die Betroffenen zunächst eine gute Nachricht: Bei einem Grossteil der Fälle bedarf es keiner speziellen Therapie, um die Symptome der Schlaflähmung zu behandeln. Glücklicherweise wird der Alltag bei den meisten Patienten durch das Phänomen nicht so sehr belastet, dass es hierbei zu gravierenden Beeinträchtigungen kommt. Auch wenn die Erfahrung der Schlafstarre sich für die Betroffenen beängstigend anfühlen kann: Was hilft, ist sich zu vergegenwärtigen, dass die Schlafparalyse keine bösartige Krankheit ist. Nur wenn die Schlaflähmung so häufig auftritt und so stark ausgeprägt ist, dass die Schlafqualität gravierend darunter leidet, kann sich der Einsatz von Medikamenten bezahlt machen. Noch existiert zwar keine spezielle Therapie, um Schlafparalyse zu heilen, doch es gibt alternative Methoden. Durch den Einsatz von Antidepressiva ist es beispielsweise möglich, den REM-Schlaf zu unterdrücken, damit es nicht zu einer Lähmung der Skelettmuskulatur kommt.
Daneben gibt es auch schlafhygienische Massnahmen, mit denen Betroffene Erfolge erzielen und weiteren Schlaflähmungen vorbeugen können. Dazu zählen:
- Feste Aufsteh- und Zubettgehzeiten
- Entspannungsverfahren wie PMR und Meditation zur Stressminderung
- Die richtige Schlafzimmerbeleuchtung (kein grelles Kunstlicht)
- Die richtige Schlafposition: Seiten- und Bauchlage wirken einer Schlafparalyse eher entgegen als die Rückenlage, die eine Lähmungsreaktion begünstigen kann
In jedem Fall sollten sich Betroffene ärztlichen Rat einholen, um die Ursachen zu ergründen und gezielte Gegenmassnahmen ergreifen zu können. So steigen die Chancen auf einen schnellen Erfolg und erholsamere Nächte.