Es ist wieder soweit: die Perseiden sind am Nachthimmel zu sehen!
Wer die Perseiden über den Nachthimmel ziehen sieht, ist sofort in ihren Bann gezogen. Der jährlich wiederkehrende Meteorstrom sorgt für spektakuläre Sternschnuppen-Nächte, die man so schnell nicht wieder vergisst. Von Juli bis August können Sterngucker sich an dem Naturwunder erfreuen. Wir verraten dir faszinierende Fakten über die Perseiden und an welchen Tagen du beim Blick in die Sterne beste Chancen hast, eine Sternschnuppe zu sehen.
- Was sind die Perseiden?
- Wann erreichen die Perseiden ihren Höhepunkt?
- Von wo aus kann ich den Sternschnuppenregen am besten beobachten?
Was sind die Perseiden?
Gemütliche Sommerabende verbringen wir am liebsten draussen an der frischen Luft. Ob auf dem Balkon oder im Garten, im Sommer erwarten uns laue Abende. Selbst wenn der Mond schon hell am Himmel strahlt, lässt es sich im Freien bei angenehmen Temperaturen entspannen und feiern. Besonders ab Juli sollten wir beim Entspannen im Freien öfter einmal nach oben in den Himmel gucken, denn dann sorgen die Perseiden wieder für magische Nächte.
Doch während jeder weiss, was eine Sternschnuppe ist, ist der Begriff Perseiden nur wenigen Menschen geläufig. Angelehnt an den Heiligen Laurentius, dessen Todestag Mitte August gefeiert wird, spricht man auch von den „Tränen des Laurentius“ – doch auch diese Bezeichnung kennen heute nur noch wenige. Es handelt sich bei dem Phänomen am nächtlichen Himmel um ein Meteorschauer, der Jahr für Jahr wiederkehrt. Bis in den August hinein kannst du die besonderen Sternschnuppen bestaunen. Doch woher kommt der aussergewöhnliche Name „Perseiden“?
Kleine Einführung in die Astronomie – der Ursprung der Sternschnuppen
Um den Ursprung der sogenannten Perseiden zu verstehen, ist zum Glück nur wenig Wissen im Bereich der Astronomie nötig: Hinter einer Sternschnuppe (auch „Meteor“ genannt), die wir in der Nacht am Himmel sehen, steckt eigentlich ein Meteoroid. Das Überraschende: Meistens ist es nur eine winzige Art von Sternenstaub, die am Himmel eine so helle Spur hinter sich zieht, dass wir sie mit blossem Auge sehen können. Denn sobald der Meteoroid in die Atmosphäre der Erde gelangt, verglüht er – daher das Leuchten.
Kommen nun viele Sternschnuppen auf einmal vor, spricht man von einem Schauer oder Strom an Meteoren. Das spektakuläre Himmelsphänomen entsteht durch kleine Bruchstücke aus Stein und Staub, die ein Komet hinterlassen hat. Kreuzt die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne diese Überreste, können wir uns auf eine Nacht voller Sternschnuppen freuen.
Legen wir zu später Stunde einmal den Kopf in den Nacken und beobachten das Spektakel, können wir den Eindruck bekommen, dass jeder Meteor vom selben Punkt im Himmel aus seine Reise startet.
Eine optische Täuschung, denn eigentlich folgen die Reste des Kometen alle derselben Richtung. Dennoch ist diese Beobachtung wichtig für die letztliche Namensgebung eines Meteorschauers. Denn wenn man den Schweif der verglühenden Meteore mit dem Auge bis zu ihrem scheinbaren Treffpunkt – „Radiant“ genannt – nachzeichnet, findet man rund herum meist ein bekanntes Sternbild. Et voilà: die Inspiration für den Namen der Meteorschauer!
Auf der Spur der Perseiden: das Sternbild Perseus?
Die Meteore werden also als Perseiden bezeichnet, weil man den Eindruck hat, als ob sie dem Sternbild Perseus zu entspringen scheinen. In Wahrheit war es jedoch der Komet Swift-Tuttle. Er wurde im Jahre 1862 entdeckt und hinterliess die Meteore. Viele abgeplatzte kleine Teilchen haben sich im Laufe der Jahrhunderte wie eine Staubwolke entlang der Bahn dieses Kometen verteilt. Das Resultat ist der Perseiden-Strom, der alle Jahre wieder mit einem Sternschnuppenregen für Erstaunen bei uns Menschen sorgt.
Wann erreichen die Perseiden ihren Höhepunkt?
Falls du es jetzt kaum erwarten kannst, dieses Jahr eine Sternschnuppe zu sehen und dir etwas zu wünschen, musst du dir keine Sorgen machen: Du hast genügend Zeit, um dir selbst ein Bild von den funkelnden Überresten des Kometen Swift-Tuttle zu machen! Die Perseiden sind mehr als einen Monat lang von der Erde aus zu sehen. Bereits vom 17. Juli an hast du die Chance, eine Sternschnuppe der Perseiden-Schauer zu beobachten. Die letzten Sternschnuppen verglühen laut Berechnungen am 24. August. Wenn du eine besonders intensive Sternschnuppen-Nacht erleben willst, so solltest du dir die Zeit um den 12. August zum Sterngucken freihalten. Denn zu diesem Zeitpunkt gelangt der Sternschnuppen-Fall der Perseiden voraussichtlich zu seinem spektakulären Höhepunkt und du kannst dich auf ein wahres Sternschnuppen-Feuerwerk freuen. Ein Maximum von 100 Sternschnuppen pro Stunde kann dann in den Weiten des Himmels zu sehen sein. Besonders faszinierend sind dabei die sogenannten Feuerkugeln. So werden die schnellsten Sternschnuppen genannt, die kurz so hell aufglühen wie die Venus, der hellste Stern am Himmelszelt.
Zusätzliches Nerd-Wissen: Im Zusammenhang mit Meteorschauern liest man häufig von der Kennzahl ZHR. Diese „Zenithal Hourly Rate“ liegt bei den Perseiden ziemlich hoch – nämlich bei circa 100. Denn die ZHR zeigt an, wie viele Sternschnuppen du unter Idealbedingungen innerhalb einer Stunde von der Erde aus zählen könntest. In der Realität ist dieser hohe Wert jedoch meist nicht zu erreichen. Aber das ist auch gar nicht nötig. Die Perseiden sind auch so gut sichtbar, wenn du ein paar Aspekte beachtest – wie beispielsweise den Standpunkt von Sonne und Mond, aber auch die Lichtverschmutzung und den Blickwinkel.
Von wo aus kann ich den Sternschnuppenregen am besten beobachten?
Gehörst du zu den erfahrenen Sternguckern oder interessierst du dich erst seit Kurzem für die Ereignisse am Nachthimmel? Wenn du beim Blick in die Sterne noch etwas verunsichert bist, fragst du dich wahrscheinlich, was der beste Ort ist, um die Perseiden zu beobachten. Zunächst ist es wichtig, dass du an dem Tag deiner Sternschnuppen-Mission in eine ländliche Region fährst, falls du in der Grosstadt lebst. Denn die Lichtverschmutzung durch künstliche Lichtquellen wie Neonreklameschilder, Autoscheinwerfer oder Strassenlaternen lenkt dich ansonsten zu sehr ab. In weniger dicht besiedelten Regionen ist die Chance deutlich grösser, das Spektakel am Nachthimmel uneingeschränkt verfolgen zu können. Hier gibt es kaum künstliches Licht, das selbst die Sterne am Himmel unkenntlich macht – ganz zu schweigen von einem Meteor.
Generell sind bei uns die mittleren nördlichen Breiten der geeignetste Standort für Perseiden-Enthusiasten, weil der Ursprungsort der Meteore schon relativ früh hoch genug über dem Horizont steht: Schon ab 22 Uhr kann es losgehen – also nicht allzu lange, nachdem die Sonne voll untergegangen ist. 😉 Noch leichter erblickst du eine Sternschnuppe übrigens nach dem Monduntergang – dann ist die Dunkelheit am größten.
Um die Perseiden in der dunklen Nacht zu lokalisieren, musst du in nordöstliche Richtung schauen. Das Sternbild des Perseus ist dabei eine gute Orientierung. Dabei solltest du den Blick nicht direkt auf das Sternbild richten, sondern ein wenig seitlich daran vorbeischauen. Jetzt musst du nur noch eine Zeit erwischen, zu der dir keine Wolken die Sicht versperren und dann kann es losgehen – Augen auf, Sternschnuppe entdecken und schnell etwas wünschen! Und wenn es doch mal nicht klappt, immer daran denken: Die Perseiden kommen auch im nächsten Jahr wieder.